Vom Strukturalismus zu einer Wirtschaftspolitik des "Rückbaus"
19/09/2011
- Opinión
Venezuela braucht ein neues Wirtschaftssystem, um auf den bevorstehenden Kollaps des globalisierten kapitalistischen Finanzmodells zu reagieren
Seit 2006 hat die Bolivarianische Revolution einen intensiven politischen, wirtschaftlichen und sozialen Prozess zur Destrukturalisierung der kapitalistischen Verhältnisse und Loslösung des nationalen Kurses vom Joch des globalen Kapitals betrieben. Jedoch haben wir nicht bemerkt, dass der Kern der kapitalistischen Reproduktion die Philosophie des Wachstums und der Entwicklung ist, welcher wir täglich unsere Referenz erweisen. Der Strukturalismus1 als Weg eines unbegrenzten Wachstums und Konsums in einem begrenzten ökologischen und ökonomischen Kontext bildet die Achse der kapitalistischen Reproduktion.
Unser Wachstumsmodell ist eng an unsere Energie- und Produktivitätsquelle Erdöl gebunden, unsere Wirtschaftsentwicklung verfolgt den Weg des unbegrenzten Wachstums. Das ist zweifelsohne das Ideal, aber was soll da eigentlich wachsen? In der sozialen Entwicklungsstrategie gehen wir von der Lebensqualität der Menschen, dem “Buen Vivir“ aus, aber auf der Seite der Produktionsstrategien hängen wir weiterhin von der Expansion der Erdölausbeutung ab, ohne an deren Begrenzung zu denken und uns die ökologische Folgen zu vergegenwärtigen. Unter dem Strich sieht man dies als externe Faktoren, jedoch werden so kaum die Grenzen einer allein auf Export ausgerichteten Struktur bedacht, deren Ausweitung und Nachhaltigkeit hundertprozentig von den geopolitischen und –wirtschaftlichen Bedingungen abhängig ist.
Wir bleiben auf tragische Weise genau in jenem Kapitalzyklus gefangen, den wir zerstören wollen. Unsere “Entwicklung“ wie unser “Wachstum“ sind abhängig von der Stabilität der weltweiten Kapitalakkumulation. Schlechte Vorzeichen für den internationalen Kapitalismus sind zugleich auch schlechte Vorzeichen für uns. Die Wahrheit ist, dass wir auch zum Kapitalismus gehören, viel mehr noch bilden wir über unsere Energiequelle des Erdöls einen fundamentalen Anker für dessen Reproduktion aber gleichzeitig die Garantie dafür, die Form der Gesellschaft und des Konsums, wie sie in unserem Land Realität geworden sind, zu reproduzieren.
Betrachten wir es genau, erkennen wir, dass am 16. August die europäischen Börsen zusammengebrochen sind, nachdem die Stagnation der deutschen Wirtschaft bekannt wurde, welche als Zugfaktor der Wirtschaft des Euro-Raumes gilt. Die kapitale Verkettung riss dabei alles mit. Der Index in Frankfurt fiel um 2,3 Prozent, der von Madrid um 1,5 Prozent, der Pariser Index wich um 1,2 Prozent und der Londoner um 0,8 Prozent zurück. Die New Yorker Börse ihrerseits öffnete bereits im Minus und die Industrie- und Technologiewerte fielen, der Dow Jones um 0,65 Prozent und der Nasdaq um 1,18 Prozent.
Der einleitende Kontext dieser Krise war die externe Schuldenkrise der USA, deren innenpolitischer Streit um die Erhöhung der Schuldenobergrenze und die folgende Neubewertung durch Standart&Poor´s, welche am 5. August die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten von AAA auf AA+ herabsetzte.
Die Schwierigkeiten der USA ihre externen Schulden zu bedienen erklärte Präsident Obama folgendermaßen: “In den letzten 10 Jahren haben wir mehr ausgegeben, als wir eigentlich konnten. Im Jahr 2000 hatte die Regierung einen Überschuss, aber anstatt ihn zu benutzen, um unsere Konten zu bedienen, haben wir Milliarden von Dollar in Steuererleichterungen und zwei Kriegen verschwendet.“
Der Schlag für unsere Wirtschaft ließ nicht lange auf sich warten. Der Preis für venezolanisches Rohöl begann zu fallen von 107, 84 Dollar am 29. Juli, auf 103, 45 Dollar am 5. August, bis auf 95, 15 Dollar am 12. August.
Der angesehene nordamerikanische Intellektuelle Imanuel Wallerstein hat angesichts dieses Panoramas folgendes angeführt: “Der Dollar als monetäre Weltreserve ist in einen schwerwiegenden und unumkehrbaren Prozess des Wertverlustes eingetreten. Er war die letzte ernsthafte Macht, welche die Vereinigten Staaten zusammenhielt. Die Schäden sind sehr konkret, die Situation der USA ist gravierend und nicht wieder zu stabilisieren. Das Ende wird sich innerhalb von zwei bis drei Jahren vollziehen und zwar mit chaotischen Ergebnissen für das gesamte Weltsystem.“
Währenddessen erhält China, gegenwärtig als Stütze und prägender Faktor der Weltwirtschaft gesehen, immer mehr Warnsignale bezüglich seines Finanzsystems und seines zukünftigen wirtschaftlichen Wachstums, derweil es sich bereits als größter Inhaber us-amerikanischer Bonds in in einer äußerst riskanten Position befindet. Die Verwundbarkeit und die riskante Lage der chinesischen Wirtschaft bringt insbesondere für die lateinamerikanischen Länder fatale Konsequenzen mit sich, da deren Aufschwung nicht durch Europa oder gar die Vereinigten Staaten sondern durch Asien gestaltet wird.
Die Aussichten für Venezuela sind die gleichen oder sogar schlimmer als die Folgen des weltwirtschaftlichen Rückgangs von 2008, da die Verluste im Erdölgeschäft klar die finanziellen Grenzen der von uns garantierten Sozialpolitik aufzeigen.
Wie schützen wir uns davor? Wie können wir unseren eingeschlagenen Weg, die Armut zu überwinden und die Lebensqualität unserer Leute zu heben, beibehalten? Ganz bestimmt ist die Antwort nicht in der klassischen neoliberalen Formel der Reduktion der öffentlichen Ausgaben und der damit verbundenen Austragung der durch die Kapitalisten verursachten Krise auf den Schultern des Volkes zu suchen.
Angesichts des kommenden Nationalen Entwicklungsplanes 2012-2021 liegt unsere Alternative in der Gestaltung eines neuen Fokus, der nicht vom Wachstum, sondern viel eher vom Rückbau bestimmt ist. Der Rückbau bezieht sich auf eine wirtschaftliche und ökologische Perspektive, die davon ausgeht, dass die Klimakrise und die Krise des Kapitalismus nur von links überwunden werden können, wenn das Modell der produktiven Entwicklung, der Kult um das Wachstums um seiner selbst willen ohne dessen Grenzen zu bedenken, wie auch die Überbewertung der aktuellen Energie- und technisch-wissenschaftlichen Modelle aufgegeben wird.
Was bedeutet dies für Venezuela? Es heißt zu begreifen, dass wir uns auf die Grenze einer historischen Epoche zubewegen, in welcher die fundamentalen Elemente für unser Überleben und unsere Reproduktion als Gesellschaft nicht mehr die klassischen finanziellen und industriellen Ziele, sondern Energie, Nahrung und Wasser sind. Daraus folgt die Vertiefung und Materialisierung eines neuen nachhaltigen Energiemodells und die Überwindung des Erdöls als Grundlage für Elektrizität, die Überwindung des Erdöls als Antrieb unserer Industrie und die Überwindung des Erdöls als Symbol unserer Zivilisation.
Der Rückbau bedeutet für Venezuela auch sich auf Nahrungsmittel als Alternative für die Krise zu konzentrieren und unsere eigenen Nahrungsmittel nach eigenen technologischen Modellen zu produzieren. Wenig sinnvoll wäre es, einem landwirtschaftlichen Produktionsmodell zu folgen, welches von importierter Technologie, importiertem Input und Saatgut abhängig ist. Man könnte argumentieren, dass wir dies bereits tun, jedoch ist es zwingend notwendig die Begrenztheit dieser Anstrengungen anzuerkennen und zu verstehen, dass wir uns von einer globalen Situation loslösen müssen, welche uns in Krisen von ungekannten Ausmaßen stürzen würde.
Rückbau bedeutet ebenso ein neues Bewußtsein für Industrialisierung zu entwickeln. Das Versagen des Modells der substituierenden Produktion wurde in der Vergangenheit hervorgerufen durch fehlendes Bewußtsein für eigene Kräfte und Werte. Man gab Modellen fremder Kultur und fremden Konsums den Vorrang und verachtete gleichzeitig die eigenen nationalen Fähigkeiten. Wir sollten vielmehr einen wesentlich in unser Territorium integrierten industriellen Überbau schaffen, abgestimmt auf unsere lokalen Möglichkeiten und Notwendigkeiten.
Wir sprechen hier nicht von der Apokalypse, vielmehr geht es darum eine verantwortungsvolle Politik aufzubauen, die fähig ist, von links aus, die wachsende Krise des globalen Kapitalismus, die in der laufenden Dekade den gesamten Planeten erschüttert, zu überwinden.
Der Aufbau eines mit Lateinamerika abgestimmten Weges der endogenen Entwicklung, der respektvoll mit der Umwelt umgeht, wird unser Gegengift gegen den bevorstehenden Kollaps des globalisierten kapitalistischen Finanzmodells sein.
Unser Wachstumsmodell ist eng an unsere Energie- und Produktivitätsquelle Erdöl gebunden, unsere Wirtschaftsentwicklung verfolgt den Weg des unbegrenzten Wachstums. Das ist zweifelsohne das Ideal, aber was soll da eigentlich wachsen? In der sozialen Entwicklungsstrategie gehen wir von der Lebensqualität der Menschen, dem “Buen Vivir“ aus, aber auf der Seite der Produktionsstrategien hängen wir weiterhin von der Expansion der Erdölausbeutung ab, ohne an deren Begrenzung zu denken und uns die ökologische Folgen zu vergegenwärtigen. Unter dem Strich sieht man dies als externe Faktoren, jedoch werden so kaum die Grenzen einer allein auf Export ausgerichteten Struktur bedacht, deren Ausweitung und Nachhaltigkeit hundertprozentig von den geopolitischen und –wirtschaftlichen Bedingungen abhängig ist.
Wir bleiben auf tragische Weise genau in jenem Kapitalzyklus gefangen, den wir zerstören wollen. Unsere “Entwicklung“ wie unser “Wachstum“ sind abhängig von der Stabilität der weltweiten Kapitalakkumulation. Schlechte Vorzeichen für den internationalen Kapitalismus sind zugleich auch schlechte Vorzeichen für uns. Die Wahrheit ist, dass wir auch zum Kapitalismus gehören, viel mehr noch bilden wir über unsere Energiequelle des Erdöls einen fundamentalen Anker für dessen Reproduktion aber gleichzeitig die Garantie dafür, die Form der Gesellschaft und des Konsums, wie sie in unserem Land Realität geworden sind, zu reproduzieren.
Betrachten wir es genau, erkennen wir, dass am 16. August die europäischen Börsen zusammengebrochen sind, nachdem die Stagnation der deutschen Wirtschaft bekannt wurde, welche als Zugfaktor der Wirtschaft des Euro-Raumes gilt. Die kapitale Verkettung riss dabei alles mit. Der Index in Frankfurt fiel um 2,3 Prozent, der von Madrid um 1,5 Prozent, der Pariser Index wich um 1,2 Prozent und der Londoner um 0,8 Prozent zurück. Die New Yorker Börse ihrerseits öffnete bereits im Minus und die Industrie- und Technologiewerte fielen, der Dow Jones um 0,65 Prozent und der Nasdaq um 1,18 Prozent.
Der einleitende Kontext dieser Krise war die externe Schuldenkrise der USA, deren innenpolitischer Streit um die Erhöhung der Schuldenobergrenze und die folgende Neubewertung durch Standart&Poor´s, welche am 5. August die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten von AAA auf AA+ herabsetzte.
Die Schwierigkeiten der USA ihre externen Schulden zu bedienen erklärte Präsident Obama folgendermaßen: “In den letzten 10 Jahren haben wir mehr ausgegeben, als wir eigentlich konnten. Im Jahr 2000 hatte die Regierung einen Überschuss, aber anstatt ihn zu benutzen, um unsere Konten zu bedienen, haben wir Milliarden von Dollar in Steuererleichterungen und zwei Kriegen verschwendet.“
Der Schlag für unsere Wirtschaft ließ nicht lange auf sich warten. Der Preis für venezolanisches Rohöl begann zu fallen von 107, 84 Dollar am 29. Juli, auf 103, 45 Dollar am 5. August, bis auf 95, 15 Dollar am 12. August.
Der angesehene nordamerikanische Intellektuelle Imanuel Wallerstein hat angesichts dieses Panoramas folgendes angeführt: “Der Dollar als monetäre Weltreserve ist in einen schwerwiegenden und unumkehrbaren Prozess des Wertverlustes eingetreten. Er war die letzte ernsthafte Macht, welche die Vereinigten Staaten zusammenhielt. Die Schäden sind sehr konkret, die Situation der USA ist gravierend und nicht wieder zu stabilisieren. Das Ende wird sich innerhalb von zwei bis drei Jahren vollziehen und zwar mit chaotischen Ergebnissen für das gesamte Weltsystem.“
Währenddessen erhält China, gegenwärtig als Stütze und prägender Faktor der Weltwirtschaft gesehen, immer mehr Warnsignale bezüglich seines Finanzsystems und seines zukünftigen wirtschaftlichen Wachstums, derweil es sich bereits als größter Inhaber us-amerikanischer Bonds in in einer äußerst riskanten Position befindet. Die Verwundbarkeit und die riskante Lage der chinesischen Wirtschaft bringt insbesondere für die lateinamerikanischen Länder fatale Konsequenzen mit sich, da deren Aufschwung nicht durch Europa oder gar die Vereinigten Staaten sondern durch Asien gestaltet wird.
Die Aussichten für Venezuela sind die gleichen oder sogar schlimmer als die Folgen des weltwirtschaftlichen Rückgangs von 2008, da die Verluste im Erdölgeschäft klar die finanziellen Grenzen der von uns garantierten Sozialpolitik aufzeigen.
Wie schützen wir uns davor? Wie können wir unseren eingeschlagenen Weg, die Armut zu überwinden und die Lebensqualität unserer Leute zu heben, beibehalten? Ganz bestimmt ist die Antwort nicht in der klassischen neoliberalen Formel der Reduktion der öffentlichen Ausgaben und der damit verbundenen Austragung der durch die Kapitalisten verursachten Krise auf den Schultern des Volkes zu suchen.
Angesichts des kommenden Nationalen Entwicklungsplanes 2012-2021 liegt unsere Alternative in der Gestaltung eines neuen Fokus, der nicht vom Wachstum, sondern viel eher vom Rückbau bestimmt ist. Der Rückbau bezieht sich auf eine wirtschaftliche und ökologische Perspektive, die davon ausgeht, dass die Klimakrise und die Krise des Kapitalismus nur von links überwunden werden können, wenn das Modell der produktiven Entwicklung, der Kult um das Wachstums um seiner selbst willen ohne dessen Grenzen zu bedenken, wie auch die Überbewertung der aktuellen Energie- und technisch-wissenschaftlichen Modelle aufgegeben wird.
Was bedeutet dies für Venezuela? Es heißt zu begreifen, dass wir uns auf die Grenze einer historischen Epoche zubewegen, in welcher die fundamentalen Elemente für unser Überleben und unsere Reproduktion als Gesellschaft nicht mehr die klassischen finanziellen und industriellen Ziele, sondern Energie, Nahrung und Wasser sind. Daraus folgt die Vertiefung und Materialisierung eines neuen nachhaltigen Energiemodells und die Überwindung des Erdöls als Grundlage für Elektrizität, die Überwindung des Erdöls als Antrieb unserer Industrie und die Überwindung des Erdöls als Symbol unserer Zivilisation.
Der Rückbau bedeutet für Venezuela auch sich auf Nahrungsmittel als Alternative für die Krise zu konzentrieren und unsere eigenen Nahrungsmittel nach eigenen technologischen Modellen zu produzieren. Wenig sinnvoll wäre es, einem landwirtschaftlichen Produktionsmodell zu folgen, welches von importierter Technologie, importiertem Input und Saatgut abhängig ist. Man könnte argumentieren, dass wir dies bereits tun, jedoch ist es zwingend notwendig die Begrenztheit dieser Anstrengungen anzuerkennen und zu verstehen, dass wir uns von einer globalen Situation loslösen müssen, welche uns in Krisen von ungekannten Ausmaßen stürzen würde.
Rückbau bedeutet ebenso ein neues Bewußtsein für Industrialisierung zu entwickeln. Das Versagen des Modells der substituierenden Produktion wurde in der Vergangenheit hervorgerufen durch fehlendes Bewußtsein für eigene Kräfte und Werte. Man gab Modellen fremder Kultur und fremden Konsums den Vorrang und verachtete gleichzeitig die eigenen nationalen Fähigkeiten. Wir sollten vielmehr einen wesentlich in unser Territorium integrierten industriellen Überbau schaffen, abgestimmt auf unsere lokalen Möglichkeiten und Notwendigkeiten.
Wir sprechen hier nicht von der Apokalypse, vielmehr geht es darum eine verantwortungsvolle Politik aufzubauen, die fähig ist, von links aus, die wachsende Krise des globalen Kapitalismus, die in der laufenden Dekade den gesamten Planeten erschüttert, zu überwinden.
Der Aufbau eines mit Lateinamerika abgestimmten Weges der endogenen Entwicklung, der respektvoll mit der Umwelt umgeht, wird unser Gegengift gegen den bevorstehenden Kollaps des globalisierten kapitalistischen Finanzmodells sein.
- Jesse Chacón gehörte zu der Gruppe von Offizieren, die 1992 versuchte Carlos Andrés Pérez zu stürzen. Nach dem Amtsantritt von Hugo Chávez übernahm er mehrere Ämter in dessen Kabinett, u.a. als Minister für Kommunikation und als Innenminister. Aktuell leitet er das Meinungsforschungsinstitut Grupo de Investigación Social, Siglo XXI (GISXXI).
- 1. Als Strukturalismus wird in Lateinamerika die Entwicklungsideologie der 1970er bezeichnet, die davon ausging, dass soziale Ungleichgewichte und Missstände langfristig durch die Industrialisierung und die Überwindung der Exportökonomie beseitigt werden.
(Übersetzung: Benjamin Grasse - amerika21.de)
https://www.alainet.org/fr/node/152720
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